© Eduard Erhart 2024
OHeilende Zärtlichkeit Die Vorgehensweise In besonderer Weise heilend sind Berührungen dann, wenn in ihnen ein sanftes, liebevolles, in den Körper hinein gerichtetes Pulsieren ist. Diese zarten rhythmischen Bewegungen können tief nach innen wirken und unsere Lebensenergie in ein vermehrtes Fließen bringen und sie schlußendlich aus dem Beckenraum heraus in unseren ganzen Körper und seine unterversorgten, blockierten, schmerzenden Bereiche saugen.  Dazu brauchen wir eine starke Empfänglichkeit. Wir entspannen uns, gehen mit unserer Wahrnehmung mehr und mehr nach innen, öffnen in unserer Vorstellung unseren ganzen Körper, öffnen besonders unseren Beckenboden und aus einem Punkt in der Mitte heraus unseren ganzen Beckenraum und nehmen alles, was uns umgibt, was von außen auf uns wirkt, tiefer und tiefer in uns auf.  Mit einem sanften Druck tauchen unsere Hände in den Körper ein. Mehr und mehr kommt die Berührung im Körper an. Als Empfangende lassen wir ihre Energie immer weiter nach innen gehen.  Vom Innersten unseres Beckenraums aus kommen wir ihr entgegen, schaffen für sie in uns einen Raum, laden sie von innen her ein. Mit wellenartig pulsierenden und dabei in die Tiefe des Körpers hinein gerichteten kleinen Bewegungen unserer Hände beginnen wir die empfänglichen Körperstellen liebevoll zu stimulieren. Wir fühlen uns in die Frequenzen ein, in denen der Körper schwingt, nehmen seine Rhythmen auf und verändern und verstärken sie. Immer wieder wechseln wir ein wenig die Berührungspunkte, die Richtung der Bewegungen, ihre Form und ihre Geschwindigkeit und behalten stets einen sanften Druckkontakt bei. Es ähnelt einem Vibrieren in den Körper hinein, doch in der Regel ist es sehr viel langsamer und variantenreich. Es bewegt sich in die vielfältigen Rhythmen unseres Herzschlags hinein und nimmt damit eine Verbindung zu den essentiellsten Schwingungen in uns auf. Es sind die Pulse, die uns so sehr vertraut sind, die unser Leben so sehr bestimmen, unsere Lebensenergie tragen, in denen wir wie nach Hause kommen, in denen wir zutiefst in uns selbst ankommen.  Auch mit Hilfe unserer Vorstellungskraft können wir unter den pulsierenden Händen im Inneren unseres Körpers schmelzen, mehr und mehr weich werden und die Energie langsam sich in uns ausdehnen und bewegen lassen. Wir laden diese liebevolle Kraft immer tiefer in unseren Körper ein, lassen sie überall dorthin gehen, wo sie hinfließen möchte, lassen sie bis in unseren Bauch, in unser Becken hinein und achten auch auf die kleinsten Gefühle, die sie in uns auslösen.  Es kann dort wo wir berühren, berührt werden, in unserem Bauch, Becken oder auch sonst irgendwo im Körper ein Hauch von Wärme sein, ein leichtes Kribbeln, ein sanftes Ziehen, ein zartes Schmelzen, Strömen, Fließen oder einfach nur ein besonderes Gefühl sein. Es kann ein immer stärkeres Kribbeln, ein immer intensiveres Strömen werden. Die Energie kann immer deutlicher in unsere Mitte gehen, von dort in uns nach oben steigen und durch unser Herz bis in unseren Kopf gelangen. Als starke weiche Gefühle kann sie sich hier in unserem Gesicht ausdrücken, aber auch in alle andere Richtungen durch unseren ganzen Körper und durch Beckenboden und Beine ebenso nach unten fließen.  Besonders empfängliche Punkte finden wir in unserem gesamten Bauch- und Beckenraum, entlang der Meridianverläufe in unserer Körpermitte, im Nacken-Schulter-Brust-Bereich und an unseren Füßen und Beinen. Insbesondere dort, wo in unserem Körper angestaute Spannungen sind, kann unsere Lebensenergie zu wenig fließen. Doch gleichzeitig können wir sie genau hier wiederum am stärksten stimulieren und sie von außen nach innen und von innen nach außen wieder in ein Strömen bringen.  Denn immer dort, wo sich Symptome zeigen, und an mit ihnen korrespondierenden Stellen, möchte unsere Lebenskraft gerade jetzt zum Durchbruch kommen. Visualisieren wir unsere Schmerzen und Gebrechen als das was sie sind, als unsere versteckte, zurückgehaltene Lebenskraft, die sich gerade dringend ausdrücken möchte, und gehen wir mit unserem ganzen Fühlen in dieses Bild hinein, können wir sie tatsächlich als diese Kraft wahrnehmen und, durch die Berührungen unterstützt, in ein Schmelzen und Bewegen bringen.   So erwecken wir alles in uns zu neuem Leben, werden durchlässig für die Energie, die von außen in uns hinein strömt und in uns vom Beckenboden bis zum Scheitel nach oben steigt, verwandeln sie dabei in unsere uns eigene Herzensenergie und geben sie so in Weichheit und Freude nach oben und nach unten wieder aus uns heraus.  Berührungen durch andere Menschen empfinden wir als besonders intensiv. Aber intuitiv berühren wir uns auch selbst, um uns bei körperlichem oder seelischem Schmerz zu helfen. Wir können es ein Stück weit wie eine Berührung von jemand anderem erleben und uns so selbst unsere eigene Unterstützung sein. Und wir wissen am besten, was wir gerade am meisten brauchen.  In der Tat hilft ausgiebige Selbstberührung mit dem energetisierenden Pulsieren sehr. Mit der aus unserem Beckenraum heraus aufsteigenden Energie, die es in uns auslösen kann, können wir selbst ganz unmittelbar und körperlich in unser Herz genau die Selbstliebe fließen lassen, die wir so sehr brauchen. Und Selbstberührung ist eine gute Vorbereitung dafür, dass wir auch die Berührungen von anderen wirklich tief in uns hineinlassen können. Je mehr wir uns selbst kennen und uns selbst viel geben können, desto mehr und intensiver können wir auch das annehmen, was wir von anderen bekommen. nach oben